Frage an Seelenraum: Ab wann sind wir “Erleuchtet”?    Antwort: Ich glaube wir werden “Erleuchtet” geboren.

Spirituelle Weiterbildung, spirituelle Entwicklung, ich habe mir lange überlegt wie ich den Titel dieses Blogbeitrages nennen möchte. Da eines mit dem anderem einhergeht, wären beide dafür geeignet – und doch nicht. Ich bin überzeugt, dass sich der bewusste Mensch spirituell entwickeln kann, auch ohne ständige Weiterbildungen. Weiterbildungen können Impulsgeber und Inspiration sein, sie können eine Türe in uns öffnen, aber sie können auch die eigene Wahrnehmung und den eigenen Prozess unserer Entwicklung komplett blockieren.

Den Impuls, über dieses Thema zu schreiben, bekam ich neulich, als ich mit einer Bekannten, welche sich für ihre eigene spirituelle Entwicklung interessiert, darüber unterhalten habe. Sie hat mit Eifer über die aktuelle Weiterbildung erzählt und über das, was sie an vergangenen Schulungen, bereits erlebt hat. Was mir bei dieser Unterhaltung gefehlt hat, war zu spüren, dass sie Vertrauen in sich und ihr Können hat. Sie sagte immer wieder: Bis ich soweit bin dauert das wohl noch eine lange Zeit, falls überhaupt – ich sehe nämlich in Meditationen nicht immer das, was der Lehrer sagt, sondern oftmals ganz andere Dinge oder manchmal auch gar nichts. Irgendwann sagte sie, dass der spirituelle Zugang wohl nur für wenige, ausgewählte Menschen möglich sei, sie gehöre da vermutlich nicht dazu. Das zu hören machte mich nachdenklich.

So komme ich jetzt dazu, hier meine persönliche Erfahrung in Bezug auf spirituelle Weiterbildungen und Lehrer zu erzählen.

Suchen

In Laufe meines Lebens, interessierte ich mich immer wieder für energetische und spirituelle Themen. Ich besuchte Weiterbildungen, von welchen ich der Meinung war, sie bringen mich in meiner Entwicklung weiter, geben mir Sicherheit, Erfüllung und Inspiration. Ich war meistens mit viel Enthusiasmus dabei, wollte verstehen und wachsen. Manchmal erfüllte sich mein Wunsch, dann aber auch wieder nicht. Was jedoch oftmals immer gleich war; nach der Weiterbildung wuchs meine Verunsicherung. Je mehr ich wusste, je diffuser wurden meine Gedanken. Ich hatte Angst, es falsch anzuwenden, oder fühlte mich noch nicht bereit dafür, weil ich vielleicht doch noch zu wenig darüber wusste oder es nicht ganz verstanden hatte.

Unsicherheit

Dementsprechend stellte ich damals auch alles in Frage, was ich selber spürte oder wahrnahm. Dadurch verlor ich viel Vertrauen in meine eigene Intuition. Klar, wenn jemand dir sagt, du musst es so sehen und so ist es richtig – ich selber es jedoch nicht so sah und auch nicht so verstand, dann war die vermeintlich logische Schlussfolgerung: Ich bin falsch mit meiner Wahrnehmung oder besitze vermutlich gar keine «richtige» Wahrnehmung und bin somit für spirituelle Themen gänzlich ungeeignet.

Finden

Aufgrund dieser Erfahrung entschied ich mich, Abstand von allem zu nehmen. Ich zog mich bewusst aus diesem Themenbereich zurück, wollte mir Zeit nehmen, um herauszufinden wer ich sonst noch bin. Je weiter ich den Fokus weg von meiner eigenen spirituellen Seite lenken wollte, umso näher kam ich ihr. Eigenartig. Auf jeden Fall entwickelte sich ab dann mein Zugang zur geistigen Welt rasant schnell und auf eine wundersame Art und Weise – ohne dass ich es so geplant oder mir vorgenommen hatte. Es war wohl so angedacht, dass ich über dieses komplette Loslassen, wieder Vertrauen zu meinem inneren Ich aufbauen und vertiefen konnte.

Meine Sicht auf spirituelles Wissen heute

Wir sind spirituelle Wesen, welche auf die Erde kommen, um eine menschliche Erfahrung zu machen. Unsere Seele trägt ihr komplettes energetisches und universelles Wissen in sich, das sie während ihrer ganzen Entwicklungszeit aufgebaut hat. Wir müssen nur lernen darauf zu hören, zu vertrauen und uns einzulassen. In jedem von uns steckt ein eigenes Universum, mit einem ureigenen Stand der Entwicklung und mit einem unerschöpflichen Potential.

Und so wie dieses eigene Universum jetzt gerade ist, ist es in Ordnung.

Wenn wir uns spirituell weiterentwickeln möchten, dann ist es meiner Meinung nach unabdingbar, in sich selber hinein zu spüren, was gerade angesagt ist und was zum jetzigen Zeitpunkt stimmt.

Ein spiritueller Lehrer, erkennt dass du deinen eigenen Weg gehen musst. Er unterstützt und respektiert dich. Er kann dir durch einen Impuls eine Türe öffnen, welche sonst vielleicht verschlossen geblieben wäre. Er vermittelt dir seine Lehre nicht als die einzig richtige Wahrheit, sondern lässt die Möglichkeit offen, dass du es auf deine eigene Art und Weise betrachten kannst. Er macht keine Auflagen, indem er sagt, du wirst erst dann spirituell erleuchtet sein, wenn du so und so viele Male in der Woche meditierst oder wenn du in einer Meditation dieses oder jenes Bild siehst. Solche Aussagen müssen dich immer stutzig machen, denn das ist nicht das, was dich in deiner spirituellen Entwicklung wirklich weiterbringt.

Zusammenfassung
  • Geistige spirituelle Entwicklung findet dann statt, wenn du Zugang zu deinem Innersten hast, darauf vertraust und dich darauf einlässt.
  • Der Vergleich mit anderen funktioniert nicht, denn jeder Mensch ist einzigartig. Und jede Seele hat eine andere Art, sich zu entwickeln.
  • Ein guter spiritueller Lehrer, unterstützt dich in deiner Entwicklung, inspiriert dich. Anerkennt deine Wahrheit. Er will dir niemals sein Wissen als das einzig wahre und richtige vermitteln. Er bringt dich nie auf irgendeine Art und Weise in seine Abhängigkeit. Er gibt dir Impulse, lässt dich aber deinen eigenen Weg gehen, denn er weiss, dass jeder Mensch seinen ureigenen Weg der Entwicklung hat.
  • Esoterische oderspirituelle Bücher, Seminarangebote etc. können eine wunderbare Inspiration für deine spirituelle Entwicklung sein. Entscheide und wähle immer aus deinem Herzen heraus, was daraus für dich in deine momentane ureigene Wahrheit passt.
Danke

Ich bin dankbar, hatte ich auf meinem Weg der Entwicklung Lehrer, welche mich genau darin unterstützt haben. Sie gaben mir viele Impulse und vermittelten mir kostbares Wissen. Ihre Impulse waren wohl der Grund dafür, dass ich damals, als ich mich zurückzog, mein Vertrauen in meine eigene spirituelle Entwicklung so schnell wiederfand.

An dieser Stelle ein tiefes Dankeschön an Irene und Harald.

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